Neuverlegung im Horizontal-Spülbohrverfahren

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2019-01-13 23:00:00


Immer mehr Horizontal Spülbohrverfahren (HDD) Maßnahmen werden mit PE Rohren beliefert. Die heute verwendeten PE 100-RC Materialien lassen bis zu zehnfach höhere Belastungen im Vergleich zu herkömmlichen PE Materialien zu. Sogenannte RC- (Resistance to Crack) Materialien sind extrem punktlast- und rissbeständig. PE 100-RC Rohre sind damit langlebig wie Stahl- und Gussrohre und gleichzeitig flexibel, leicht und einfach zu verbinden. 

HDD - Vorteile des Verfahrens

Sicherheit & Zeitersparnis

Druck- und Zugspannung auf die zu installierende PE Rohrleitung sind relativ ausgeglichen. Die Lastverhältnisse auf der Leitung sind bei vorschriftsmäßiger Überdeckung entscheidend geringer als bei einer in offener Bauweise verlegten Leitung. Allerdings verbleiben harte Bettungsbereiche für die ein PE Rohr vorrangig punktlastbeständig bemessen sein muss. Für HDD Installationen weist TS DOQ® unter diesem Aspekt bis zu 100 Jahren Betriebssicherheiten nach.

Durch den Erhalt des natürlichen Bodenaufbaus wird nahezu kein Bodenaustausch erforderlich. Der Abtransport von Bodenaushub entfällt bis auf geringe Mengen bei den Start- und Zielgruben.

Hierdurch werden hohe Verkehrsbehinderungen und Straßenlärm für die Anwohner vermieden. Das schont darüber hinaus die Umwelt und reduziert die CO2 Belastung.

Die weitgehend witterungsunabhängige Bauweise erlaubt zugleich kurze Bauzeiten, so dass zum Teil nur ein Viertel der Zeit benötigt wird, wie sie die offene Bauweise erforderlich macht.

Flexible Verlegung & Kostenersparnis

Die Leitungsverlegetiefe ist bei HDD Verfahren kein Kostenfaktor, da nur der Bohrvortrieb und die Bohraufweitung die Kosten bestimmen. Dükerungen von zum Beispiel Flüssen und Wasserstraßen, Unterquerungen von belebten Verkehrswegen (Straßen, Eisenbahnen, Start- und Landebahnen) und tief zu verlegende Rohrleitungen sind daher besonders kostengünstig herzustellen.

In Hanglagen, bei denen eine konventionelle offene Leitungsverlegung einen besonderen Aufwand erforderlich macht, arbeitet die Horizontalbohrtechnik mit nahezu gleicher Vortriebsgeschwindigkeit wie im ebenen Gelände.

Unter wertvollen Anpflanzungen, in Parkanlagen, unter Alleebäumen oder Biotopen bringt das Horizontalbohrverfahren keinerlei Beeinträchtigungen für den pflanzlichen Bewuchs mit sich. Wurzelkronen können ohne Kostenmehraufwand problemlos unterbohrt werden.

Da der Bohrkopf von der Oberfläche aus über einen magnetfeldempfindlichen Sensor geortet und gesteuert werden kann, ist eine direkte Steuerung der Bohrungsbahn möglich. Damit ist ein flexibles Reagieren auf zu unter-/überfahrende Hindernisse möglich. Auch bereits im Boden befindliche Leitungen (z. B. Wasser-, Gas-, Telefonleitungen), die eventuell nicht genau in der in Verlegeplänen angegebenen Tiefe und Position liegen, können so umgangen werden. Voraussetzung dazu ist die vorherige Ortung dieser schon im Boden befindlichen Leitungen. Für Stromleitungen verfügt der beim Verfahrenstechnik des grabenlosen Leitungsbaus mit HDD-Verfahren eingesetzte Bohrkopf über eine Art Warnsystem, das sich einschaltet, wenn der Bohrkopf zu nah an bereits verlegte Leitungen herangefahren wird.

 

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